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Kapitel V (Labor)

from Helicanepa by Niere

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lyrics

Kapitel V
Labor

Man brachte das millimetergroße Ding in diesem unterirdischen Bunkerkomplex, in ein mit Hochsicherheitsmechanismen ausgestattetes Labor. Nach der hermetischen Abriegelung des Labors trat niemand mehr in Kontakt mit dem Helicanepa. Man wollte nur noch aus sicherer Entfernung zu diesem Ding mit den Untersuchungen fortfahren. Die Wissenschaftler sollten nur noch aus dem angrenzenden Navigationsraum hinter Panzerglas agieren. Von dort aus hatten sie mit Hilfe von manuell zu steuernden Roboterarmen Zugriff auf sämtliche im Labor befindlichen Gerätschaften und auch auf das Helicanepa. Mittels verschiedener im Labor installierter Kameras wurde eine lückenlose Beobachtung sichergestellt.
Doch nachdem die Tür zum Labor verschlossen und die Wissenschaftler im Navigationsraum mit der Besprechung der Vorgehensweise begonnen hatten, gab es im Laborbereich einen totalen Stromausfall. Sofort schaltete sich zwar das zu diesem Zweck entwickelte Notstromsystem ein, jedoch funktionierten danach im Labor weder die Roboterarme noch die Lüftungen im angrenzenden Navigationsbereich. Da die Wissenschaftler nicht ersticken wollten, mussten sie also diesen Bereich der unterirdischen Bunkeranlage verlassen. Es war nun kein direkter Zugriff auf das Helicanepa mehr möglich.
Als die Wissenschaftler kurze Zeit später mit Sauerstoffmasken wieder zu ihrem Arbeitsplatz zurückkehren wollten, standen sie aber vor einem neuen Problem. Eine Fehlfunktion hatte dazu geführt, dass sich die elektronisch verschlossenen Türen des Navigationsraums nicht mehr öffnen ließen. Alles was ihnen nun noch blieb, waren die Kameraübertragungen, die man nicht nur in den Navigationsraum, sondern auch in die Zentrale der Bunkeranlage leiten konnte. Von der Zentrale aus mussten sie nun zusehen, wie sich das Helicanepa unaufhörlich zu vergrößern begann.

Allen Bemühungen und Versuchen zum Trotz blieben das Labor und der Navigationsbereich weiterhin für mehrere Tage unzugänglich. Nach zwei Tagen hatte das Helicanepa bereits eine kritische Größe angenommen. Der Laborraum bot kaum noch Platz genug. Während der ganzen Zeit, in der dieses Wesen an Größe zunahm, wurde aber keinerlei Bewegung seinerseits registriert. Am dritten Tag dieser Ereignisse geschah dann das Unfassbare. Die Konstruktion des Labors gab nach. Zuerst zerbarst die Panzerglasscheibe, die das Labor vom Navigationsraum trennte. Dann drückte sich das Helicanepa ohne ersichtliche Bewegung, mit Zunahme an Größe, durch die Decke aus Beton und Stahl. Natürlich begann sofort das darüber liegende Erdreich abzusinken. Schließlich befand sich dieser Bunkerbereich fast zwanzig Meter unterhalb des ausgedörrten Bodens von Death Valley.
Der Laborbereich musste weiträumig evakuiert werden. Die Kameras, von Beton und Geröll zerdrückt, übertrugen natürlich auch keine Bilder mehr in die Zentrale. Daraufhin begannen die wohl aufwendigsten Ausgrabungsarbeiten in der Geschichte der USA. Man wollte an das vermeidlich verschütte Helicanepa gelangen. Da man zu diesem Zeitpunkt mit allem rechnete, wurden neben schweren Räumgerätschaften auch noch Panzer, Luftabwehrgeschütze, Kampfflieger und mit Nuklearwaffen ausgerüstete Kampfhubschrauber nach Death Valley gebracht. Letztere kreisten währen der gesamten Ausgrabungsarbeiten über dem Krater in der Wüste. Letztendlich stieß man auf nichts. Keine Spur von dem Helicanepa. Es war einfach wie vom Erdboden verschwunden.
Seit diesen Ereignissen ist es zu keinem Zwischenfall mehr gekommen. Kein Helicanepa ist seitdem mehr gesehen worden. Schwarzseher rechnen täglich mit einer möglichen Invasion dieser Wesen. Sei es aus Rache an der Gefangennahme des Artgenossen oder weil die Invasion sowieso geplant gewesen ist.

credits

from Helicanepa, released November 14, 2017

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Niere Nettersheim, Germany

Niere is a one man's project from Germany.

Niere makes available all his publications free of charge on his website www.webniere.de.
He offers mainly instrumental music which he calls ‘Faltenrock’.

Music, production and cover artwork come from a single source.
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